Unsere Röver Orgel  Unsere Orgel
wurde von dem Orgelbaumeister Ernst Röver (1857-1923) aus Hausneindorf 1898 erstellt. Röver gilt als ein Orgelbauer der Spätromantik, in der
näheren Umgebung sind Orgeln von ihm in Könnigde und Holzhausen erstellt worden. Seine Werke stehen aber auch in Hamburg, Berlin, Leipzig,
Quedlinburg und Moskau. Von den insgesamt 78 erhaltenen Werken stehen 57 im heutigen Sachsen Anhalt.
Röver entwickelte die pneumatische Taschenlade weiter und schuf ein pneumatisches Kastenladesystem, das in seinem Bereich an Präzision und Zuverlässigkeit
kaum zu überbieten ist. Daher arbeitete unsere Orgel (Breite ca 4,50 m, Höhe 3,50 m, Tiefe 3 m) seit über 100 Jahren so gut wie fehlerfrei,
obwohl sie noch nie überholt oder verändert wurde, sie verfügt noch über die komplette Originalsubstanz.
Die Orgel steht auf einer Empore an der Ostseite unserer Kirche, hinter dem Altar. Vor der Orgel ist genügend Platz, hier wirkt insbesondere zu
Weihnachten der Kirchenchor. Der Spieltisch befindet sich auf der nördlichen Seite des Instruments.
Die Windanlage befindet sich unter dem Spieltisch in einem Verschlag. Sie besteht aus einem Doppelfaltenbalg, heute mit elektrischem Gebläse.
Der Spieltisch ist entgegen vieler anderer Röver Orgeln seitenspielig. Über den beiden Klaviaturen befinden sich die Registerschalter, unter der
unteren Klaviatur sind fünf Messingknöpfe für die Festregister.
Die Disposition der Orgel lautet:
1. Manual C-f3:Prinzipal 8'/ Bordun 16'/ Gambe 8' / Hohlflöte 8' / Gedackt 8' / Octave 4' / Flöte 4' / Mixtur 3 fach
2. Manual C-f3: Geigenprincipal 8' / Salicional 8' / Flöte 8' / Äoline 8' / Voix coeleste 8' / Gemshorn 4'
Pedal C-d1: Subbass 16' / Violon 16' / Octavbass 8' / Cello 8' / Gedacktbass 8'
Spielhilfen: Pedalkoppel I/P / Pedalkoppel II/P / Manualkoppel / Manual - Octavkoppel / Festregister: Auslöser / p / mf / f / tutti
Auffällig ist der mechanische Koppelapparat im Unterteil des Spieltisches. Die Registeranordnung verläuft anders als gewohnt von rechts nach
links. Die Windladen sind pneumatische Röversche Kastenladen.
Das Pfeifenwerk auf den Windladen ist komplett erhalten. Sämtliche Register wurden bis zur tiefsten Pfeife in voller Länge durchgebaut. Das
Pedalwerk steht hinten an der Wand, die Pfeifenanordnung ist chromatisch; ein kleiner Stimmgang dazwischen, davor steht das Hauptwerk in
diatonischer Pfeifenanordnung. Das zweite Manual (Oberwerk) befindet sich erhöht quer zu den anderen Windladen direkt hinter dem Spieltisch.
Die größeren Pfeifen sind aus Holz, die kleineren aus Orgelmetall. Die Tonhöhe beträgt 434 Hz bei 14°C.
Unsere Orgel wurde 2022 aufwendig saniert und rekonstruiert, zur Finanzierung wurde eine Spendensammlung organisiert.

Bilder unserer Orgel und der Restaurierung
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 | Dr. Daniel Graf spielt auf der kalbenser Orgel Canon in D von Pachelbel, begleitet von Michael Krüger auf der Violine |
(teilweiser Auszug aus einer Expertise von Christoph Noetzel)
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